24.01. – 31.01.2003
Wie schon bei der Dune de Pyla(F)-Übernachtaktion fiel bei uns auch diesmal die Reise-Entscheidung relativ kurzfristig. Innerhalb einer Woche wollten wir nach Teneriffa zum Paragleiten und WarmWetterGenießen. Die Girls vom Reisebüro Ruefa hatten uns noch einen Flug verschafft und das so kurzfristig mitten in der Hauptsaison: Nur Flug von Salzburg nach Teneriffa-Süd und H+R mit Gleitschirm und Reisegepäck-Versicherung um € 308,–.
Um Quartier und fahrbaren Untersatz würden wir uns vorort umsehen…
…denn es dämpft immer etwas die gute Urlaubsstimmung, wenn man dort Leute kennenlernt, die in schöneren Quartieren zum halben Preis wohnen. *schonerlebthab*
Die Herbergsuche:
Am Flughafen fällt einem gleich mal der konstante Starkwind vom Meer her auf. Nicht abnormal: schließlich ist man ja auf einem Airport – dachten wir. Die Wahrheit ist vielmehr, dass der gesamte NO-Bereich der Insel mehr oder wenig stark von den Passatwinden beherrscht wird -> 4-6 Bft (20 bis 60 km/h). Und das permanent.
Ein Preisvergleich bei den Mietwagen lohnt auf alle Fälle – Preisdifferenzen bis zu 100% für das selbe Paket sind keine Seltenheit. Nachdem wir wirklich alle Autovermieter am Flughafen abgeklappert hatten, schlugen wir bei „Autoreisen S.L.“ um € 115,–/w für einen All-Inclusive Ford Ka zu. Ideal für zwei Personen und ausreichend schnell für die Inselautobahnen (Vmax: 120 – offiziell…doch kontrolliert wird so gut wie nie).
Am Flughafen angekommen sicherten wir uns gleich mal diesen Rasseflitzer – ohne Klima und anfangs mit und nach 2 Tagen ohne Servo-Lenkung (Schleichender Tod durch Ölverlust *g*).
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Unser Vermieter José – ein Latin-Lover-Typ par excellence – und: natürlich mit blonder deutscher Frau…
Er ist in diesem Block der absolute Checker – nichts läuft hier ohne sein Wissen. |
Beim Anblick unseres Appartments bekam Bäck die erste Sinnkrise: „Überall is’s schöner als bei mir daheim…“ – Wirklich ein absolutes Schnäppchen um diesen Preis!
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Bei der Tourist-Information am Flughafen holten wir Infos für unsere Unterbringung ein. Nicht weit vom Flughafen ein tolles Appartment… „Nicht weit vom Flughafen?“ – da hatte ich mit einer Ex-Freundin schon einmal eine böse Überraschung erlebt. Direkt in der Einflugschneise eines Touristenflughafens – net wirklich entspannend…
Aber trotzdem auf nach La Tejita (Nachbarort von El Medano, dem dortigen Surfer-Mekka) – ein Mann in einem roten Käfer sollte uns da am Straßenrand in Empfang nehmen…
José (Parade-Latino) und sein Freund Ralph (ein deutscher Emmigrant) überließen uns das Appartment um € 240,–/w. Absolut sauber, sehr geräumig, windgeschützt und: es war still! Der Starke Wind „verblies“ offensichtlich die Schallwellen der dröhnenden Triebwerke – alles perfekt gelaufen nach insgesamt nur 2 Stunden Organisation…
Hinterland und der Vulkan El Teide:
Der Wind hatte die für den ersten Tag geplanten Flugunternehmungen vereitelt und so fassten wir den Entschluss gleich mal den Höchsten Punkt Teneriffas genauer unter die Lupe zu nehmen: Den Vulkan El Teide…
Solch urige und naturbelassene Häuser finden sich umso öfter, je weiter man sich von den Touristenzentren an der Küste ins Hinterland begibt.
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Jetzt weiß ich endlich, wo mein alter 200er-Benz abgeblieben ist…
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Bereits beim Landeanflug ist dieser inaktive Vulkan kaum zu übersehen: Er ragt mit seinen 3.717m hoch aus den Wolken heraus und ist damit der höchste Berg ganz Spaniens.
Allein die Anfahrt durch das Hinterland lässt tiefe Einblicke in das Leben der Tinerefeños, wie die Einwohner Teneriffas genannt werden, zu. Faszinierend auch immer die Positionen, an denen man deren Domizile vorfindet: An steilen Küsten, im Fels, unter der Straße oder mitten im Nirgendwo…
Rund um den Pico del Teide wurde ein Naturschutzgebiet eingerichtet. Für uns als Flieger natürlich schade, aber wir respektieren das damit einhergehende Flugverbot natürlich.
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Bis auf 2800 m kann man mit dem Auto Richtung Vulkankegel fahren. Die letzten knapp 1000 Höhenmater geht’s mit der Gondel – wenn der Wind nicht zu stark ist…
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…und bei unserem Besuch blies besagter mit 70-80 km/h – und das bei Minusgraden. Kein Problem, denn als Piloten haben wir unseren Flug-Overall ja stets dabei!
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Die Anfahrt durch den Nationalpark hat schon etwas Mars-artiges – zerklüftetes schwarzes Lava-Gestein durchzogen von tief-orangem Sand. An der Talstation auf 2750m spürte man bereits empfindlich Wind und Kälte. Wenn man Pech hat, weht der Wind so stark, dass die Bergbahn gar nicht in Betrieb genommen werden kann – wir hatten aber Glück. Und so tat sich uns ein wahrlich sagenhafter Anblick der zufuße liegenden Insel und der Nachbarinseln auf. Dieser Besuch ist ein absolutes MUST auf Teneriffa.
Mit Sepia-Filter hat die Kraterlandschaft etwas von einer Marsoberfläche…
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…nur die Marsmännchen sind irgendwie gar nicht grün?!?
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Auf einem Felsvorsprung sich den laminaren Starkwind in’s Gesicht wehen lassen: das Gefühl von absoluter Freiheit.
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Bei der weiteren Fahrt Richtung NO und Hauptstadt Santa Cruz sieht und spürt man deutlich den Klimawechsel – alles grün und meist wolkenverhangen. Die Hauptstadt selbst ist für Inselverhältnisse ein echtes Ballungszentrum, hatte neben traditioneller Bauweise auch so manch modernes Gebäude zu bieten und war „zart durchwachsen“ von sexy Latinas, die dem Frauenhobby Nr.1 nachgingen: Nicht Naschen sondern SHOPPING! *g*
Restaurants und Hotellerie:
In den boomenden Touristenzentren im SW rund um Playa de las Americas und Los Christianos ist ein großer Bauboom festzustellen. Modernste Hotels und nagelneue Apartments schießen nur so aus dem Boden.
Dieses Foto gewinnt beim nächsten „Krone Foto-Wettbewerb“ sicher einen Preis. Wer kann schon „die Sonne in einem Bierglas untergehen sehen“ (ausser Sandler…) *g*
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Die kanarische Küche hat wenig Eigenständigkeit (wahrscheinlich aufgrund der vorwiegend englischen Touristenmassen) – lediglich Paella wird als Spezialität fast überall angeboten.
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Der Mainstream der Touristen kommt aus England, was sich unweigerlich beim Fortgehen und an der Esskultur feststellen lässt – mit allem Für und Wider. Nichtsdestrotz ein Völkchen, dass zu feiern gelernt hat (natürlich mit literweise Alk), wie wir bei unserem Samstag-Nächtlichen Streifzug durch die Bars von Los Christianos feststellen konnten.
Ein Mäci am Meer – auch kein alltäglicher Anblick. Zum Sonnenuntergang am Meer in einen herrlich saftig-fettigen Burger beissen: hmmmmm, lecker…
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…dann schon lieber Bäckens „After-Flight“-Menü: Red Bull, Donuts und a Packerl Casablanca; Wohl bekomms!
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Land und Leute:
Ein Blick in die beschaulichen Straßen des Surfer-Mekkas El Medano (SO). Echt nett mit ein paar netten Pubs und noch netteren Kellnerinnen…
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Blick vom Kai in El Medano Richtung W zu unserem „Hausberg“ El Roque.
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Einen wahrlich gigantischen Eindruck machten die steil abfallenden Klippen von Los Gigantes (NW) auf uns – nur mit dem Auto etwas mühsam zu erreichen.
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Wir haben die Tinerefeños als absolut freundliches und offenes Völkchen kennengelernt. Vom „Machismo“ der Männer (bei uns: „Machotum“) hatten wir überhaupt nichts mehr gemerkt – das 21. Jhdt. hat auch kulturell hier Einzug gehalten.
Was noch auffiel war die Faulheit(?) Fremdsprachen zu sprechen, die ja in den meisten Mittlemeerländern mit „Traditionsbewusstsein“ begründet wird. Englisch natürlich in den Touristenorten, sonst aber eher Französisch im Hinterland – war zumindest mein Eindruck…
Auf HiTec will auch der gemeine kanarische Landwirt nicht verzichten. Verchromte Antriebsaggregate sind von gestern – der Bauer von heute ist gülden unterwegs! Wer hat, der hat…
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Entspannt wohnen sicher auch diese Appartment-Besitzer. Wenn täglich mehrere hundert PKW und LKW über Deinen Plafond donnern. So gebaut in Mesa del Mar.
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Die N-Vulkanküste von Mesa del Mar. Spektakuläre 4m-Brandung paart sich hier mit einer herrlichen Küstenfelskulisse.
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Die erste Anlaufstelle – nona *g* | www.teneriffa.com |
Die Vermieter unseres Ford KA um € 115,–/W All Inclusive | www.autoreisen.es |
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José Miranda Toledo (ab 20.00 Uhr ist seine deutsche Frau Petra zu Hause) | La Tejita 30, 38612 El Medano Tel: 922 / 17 71 21 mobil: 670 / 80 82 60 |
Soviel zu meinen Eindrücken; Für Fakten zur Insel am besten die einschlägigen Reisebücher zu Rate ziehen.
Wenn Du ergänzende Informationen oder weiterführende Links hast, schicke sie mir bitte per mail oder gleich über mein Kontakt-Formular.
Solltest Du bereits eigene Erfahrungen mit Teneriffa gesammelt haben oder sollte Dir aufgrund meines Berichtes die Reiseplanung erleichtert worden sein, so trag Dich bitte in mein g-book ein. *reimtsichfastwieeinstammbuchvers*
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